Wassermangel in Berliner Pfuhlen und Teichen – auch in Kleingartenanlagen
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Zum Beitrag des VerfassersFrösche und Kröten verstummen
Beim Lokaltermin für die Presse in der KGA Heinersdorf anlässlich des aktuellen Kleingewässer-Reports 2022/2023 des BUND.
Viele Kleingewässer in Berlin trocknen aus. Die Lage für Amphibien ist bedrohlich. Zu diesem Ergebnis kommt der Kleingewässer-Report 2022/2023 des BUND Berlin. Die Gewässer in zwei Kleingartenanlagen in Heinersdorf werden von den Naturschützern als alarmierende Beispiele genannt. Sie luden im Juli sogar eigens zu einem Pressetermin in diese Kleingärten ein, um vor Ort den schlechten Zustand zu zeigen.
Untersucht wurden insgesamt 157 Pfuhle und Teiche in Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und Marzahn-Hellersdorf. Über die Hälfte leidet unter bedrohlichem Wassermangel oder ist sogar schon ausgetrocknet. „Diese Lebensräume von Amphibien und die dazugehörigen Biotope waren einst für Berlin charakteristisch“, erklärte Nobert Pauser, Mitautor des Reports. Jetzt drohten sie zu verschwinden. Schuld daran seien Wassermangel, Defizite bei der Pflege und Absenkung des Grundwassers durch Bebauung.
Bei der Begehung in Heinersdorf mit dem BUND und der Stiftung Naturschutz Berlin wurde die bedrohliche Lage deutlich sichtbar. Der Pfuhl der KGA Freies Land ist bewachsen mit Rohrkolben und meterhohem Schilf. Nur ein kleines Stück Gewässer liegt frei und führt Wasser. „Das Schilf und die Rohrkolben hätten sich nicht so weit ausbreiten dürfen“, erläuterte Albert Poustka, Amphibienexperte der Stiftung Naturschutz. Ein paar Minuten entfernt befindet sich der Heinersdorfer Rohrpfuhl in der KGA Heinersdorf. Im Gewässer wurde kürzlich noch eine der bedeutendsten Populationen der Knoblauchkröte in Berlin nachgewiesen. Das Gewässer trocknet aber seit Jahren im Sommer komplett aus. Kleingärtnerinnen und Kleingärtner leisten zwar seit zwei Jahren Nothilfe und nehmen hunderte Kaulquappen in Gartenteichen, Wasserwannen und Bottichen auf (siehe Verbandszeitschrift "Berliner Gartenfreund" 11/2022). Aber der Kampf gegen die Austrocknung lässt sich dadurch allein nicht gewinnen.
Auf der Suche nach Kaulquappen der Knoblauchkröte.
„Wir führen hier gerade wissenschaftliche Kartierungen durch und stellen dann einen Plan für die Renaturierung auf“, sagt Poustka. Die Naturschützer sind sich einig: Das Land Berlin muss den Bezirken im kommenden Haushalt deutlich mehr Geld für den Unterhalt der Gewässer zuweisen.
Der Kleingewässer-Report ist abrufbar unter www.bund-berlin.de/service/publikationen
Alexandra Immerz
Redakteurin "Berliner Gartenfreund", Verlag W. Wächter
Dieser Betrag ist in der Verbandszeitschrift "Gartenfreund", Regionalausgabe Berlin, September 2023, Seite 26 erschienen und mit freundlicher Genehmigung des Verlags W. Wächter auch hier online.
Fotos: Alexandra Immerz